Samstag, 22. Dezember 2012

22. Türchen



Hey :)
Heute öffnen wir das 22. Türchen.
***Der 6.(2) Teil unserer selbstgeschriebenen Weihnachtsgeschichte***
Da sie von uns 3 geschieben wurde, bitten wir darum, sie nicht zu kopieren. Falls ihr sie für "was auch immer" verwenden wollt, fragt bitte.



Teil 6 (2), Kathy

Eigentlich wollte ich heute nur auf dem Weihnachtsmarkt eine Bestellung für meine Mutter abholen, doch als ich an dem Dekostand vorbeilaufe, sehe ich diese wunderschönen Spieluhren, die ich schon seit meiner Kindheit liebe. Also bleibe ich stehen und betrachtete sie eingehend, ich entscheide mich für eine kleine mit einer Melodie, die eine gewisse Traurigkeit in mir auslöst. Obwohl sie nicht zur Weihnachtsstimmung passt, kaufe ich sie, denn diese Spieluhr erinnert mich gewisser weise an mich selbst. Ein Häuflein Elend, klein und unbeachtet, und ringt sich doch einer durch, diese schlichte braune Schatulle zu öffnen, klappt er sie nach einigen Sekunden wieder zu, da sie für ihn eine zu traurige Geschichte erzählt. Mein Leben war bis jetzt nicht besonders: kleines Haus im Vorort, Eltern, die mit ihren Kindern überfordert sind, einen 7-jährigen Bruder und einen Hund. Doch seit ich ihn entdeckt habe, verspüre ich nicht mehr diesen alltäglichen Wunsch einfach abzuhauen und irgendwo neu anzufangen. Irgendetwas bindet mich an Bray. Freundschaft? Liebe? Oder ist er mir einfach nur ähnlich? 
Ich bezahle und drehe mich um und sehe Braydon. Und ich wusste, es war Liebe. 
Ich merke, dass er mich anschaut und ringe einen Moment, dann gehe ich auf ihn zu. 
"Hallo Braydon." "Oh, hallo Kathy. Weihnachtserledigungen?", fragt Bray. "In gewisser weise, ja", dann fällt mein Blick auf seinen Sack. Was da wohl drin ist? "Du anscheinend auch. Musst aber schon viel gekauft haben, bei diesem Sack auf deinem Rücken", ich grinse.
Er wirkt peinlich berührt und schaut zum Boden. Peinlich berührt? Nein, eher nicht. Ich meine eine Art Schuld in seinen Augen abzulesen, bevor er mich angrinst. Das Eis zwischen uns ist gebrochen: "Oh! Das hier? Nein nicht für mich. Das muss ich meinem Vater vorbeibringen. Möchtest du mitkommen?"  
Ich weiß nicht was ich antworten soll. Das klingt für mich so, als wolle er mich seinem Vater vorstellen. Aber dennoch antworte ich mit "Ja!" und so schlendern wir über den Weihnachtsmarkt.
"Was macht denn dein Vater hier? Einkaufen?", frage ich interessiert. "Mein Vater? Er arbeitet hier..." Er stockt kurz. "Aber er wird nicht bezahlt, so ehrenamtlich." 
Ehrenamtlich? Dann muss er aber ein weiches Herz haben. Ich muss wohl verwirrt aussehen, denn Bray bleibt stehen und zeigt auf einen Mann im Weihnachtsmannkostüm. Was, Bray´s Vater ist der Weihnachtsmann?! Naja nicht der Echte, aber er verschenkt Nüsse, Orangen und Schokolade an kleine Kinder. Aber welcher Mensch würde so eine Arbeit schon machen, und das noch unbezahlt? Ich schaue Bray an: "Der im Weihnachtsmannkostüm?" "Ja, mein Vater liebt es den Kindern eine Freude zu machen", da ist es wieder, dieser unergründliche Ausdruck auf seinem Gesicht, "Und darum hat er seinen Gefallen daran gefunden, den Weihnachtsmann zu spielen." Bray ging davon. Ich frage mich, was ihn so traurig (war es wirklich Trauer?) machte, dass sein Vater den Weihnachtsmann spielte. Ich wär eher verlegen, oder peinlich berührt. Aber nicht traurig.

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